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Im September 2010 war es für einen weiteren Oldtimer in unseren Reihen an der Zeit, in den Ruhestand zu treten. Nach 19 Jahren Dienst in unserer Wehr und einer aktiven Dienstzeit von insgesamt 42 Jahren wurde unsere Drehleiter DL 18 außer Dienst gestellt und an das Feuerwehrmuseum Zeven übergeben.

 

Im Jahre 2011 rief der Landkreis eine eigene Behördenfahrschule ins Leben. Dort erhalten Feuerwehrleute kostenlos die Möglichkei,t den Führerschein der Klasse C zu erwerben, damit sie Feuerwehrfahrzeuge mit einer zulässigen Gesamtmasse von mehr als 3.500 kg fahren dürfen. Auch die Mitglieder der FF Sittensen profitieren von dieser Möglichkeit. Bis heute wurden dort vier Maschinisten ausgebildet.

Um bei einem Feuer Menschen in einem verqualmten Gebäude schneller auffinden zu können, wurde 2012 von der Samtgemeinde eine Wärmebildkamera (WBK) angeschafft. Sie detektiert die Stärke von Infrarotlicht. Mit ihr ist es möglich, feinste Temperaturunterschiede zu erkennen. Eine Person zeichnet sich somit durch ihre Körperwärme von ihrer Umgebung ab. Zudem durchdringt Infrarotlicht Rauch viel besser als sichtbares Licht. Die WBK wird auch bei der Suche nach vermissten Personen im Gelände sowie bei der Suche nach Glutnestern bei Nachlöscharbeiten eingesetzt.

  

Ein erneuter Wechsel an der Spitze der Wehr fand im August 2014 statt. Bei der Wahl zum Ortsbrandmeister trat der bisherige Amtsinhaber Werner Postels nicht wieder zur Wahl an. Zum neuen Ortsbrandmeister wählte die Versammlung den bisherigen Stellvertreter Jürgen Stache. Neuer Stellvertreter wurde der bisherige Gerätewart und stellvertretende Gruppenführer der ersten Dienstgruppe, Claus Hauschild.

Nachdem der Ausbau der A1 zwischen Oyten und Buchholz fertig war, gingen die Einsatzzahlen der FF Sittensen auf der BAB stark nach unten. Schwere Verkehrsunfälle wurden erfreulicherweise zu einer Seltenheit. Es war fast schon zu ruhig. Und somit schlug das Schicksal unbarmherzig am Morgen des 25.1.2015 zu. Winterliche Straßenverhältnisse führten zwischen den Anschlussstellen Sittensen und Elsdorf in Höhe eines Sittenser Landmaschinenhändlers zu einem schweren Verkehrsunfall, der zwei Menschen das Leben kostete. Wenn die Kameraden der Sittenser Wehr in den vorangegangenen Jahren auch so manch schweren Einsatz abgeleistet hatten – am Ende dieses Einsatzes waren sie es, die Hilfe benötigten, um das Erlebte zu verkraften. Hierzu hat der Landkreis die Notfallseelsorge ins Leben gerufen, damit die Helfer nicht hilflos auf sich allein gestellt zurückbleiben.

Gegen 10 Uhr an diesem Sonntagmorgen geriet das Fahrzeug eines Kölners in Schleudern. Der Wagen schoss mit hoher Geschwindigkeit über den Fahrbahnrand hinaus in den Metallzaun eines angrenzenden Landmaschinenhandels. Anschließend überschlug sich das Fahrzeug mehrfach und blieb auf dem Firmengelände liegen. Unmittelbar hinter diesem Fahrzeug fuhr ein Streifenwagen der Polizei. Die Beamten hielten an, um erste Hilfe zu leisten – jedoch zu spät. Beide Insassen waren sofort tot. Die Leitstelle in Zeven hatte die Wehren aus Sittensen, Klein Meckelsen und Wohnste zu einem Rettungseinsatz alarmiert – es gab jedoch nichts mehr zu retten.

 

Somit ließ der Sittenser Ortsbrandmeister Jürgen Stache die Wehren aus Klein Meckelsen und Wohnste den Einsatz abbrechen. Die Kameraden der FF Sittensen übernahmen die Aufgabe, die bis zur Unkenntlichkeit entstellten Überreste der Insassen aus dem völlig zertrümmerten Fahrzeug zu bergen. Um das Geschehen verarbeiten zu können wurden die Kameraden anschließend von der Notfallseelsorge betreut. Die Sittenser Kameraden erhielten dabei Hilfe von Pastor Andreas Hannemann aus Sittensen.

 

Text:              

Wilhelm Seedorf †

Marco Kollecker

Bilder:            

FF Sittensen

FF Wohnste

Polizei

Archiv Wilhelm Brunkhorst

Archiv Fritz Kruse

Archiv Wilhelm Burgdorf

Heidrun Meyer

  • Ein mit Heu beladener Lkw brennt auf der Bundesautobahn A1

 

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Notruf 112

Florian Rotenburg