Im Alter von 68 Jahren trat Hannes Behrens 1952 nicht wieder zur Wahl des Oberhauptes der Sittenser Wehr an. Die nunmehr zum Gemeindebrandmeister umbenannte Funktion des Hauptmannes übernahm Wilfried Burgdorf. In den folgenden Jahren stiegen die Einsatzzahlen stetig an. Immer häufiger wurde die Wehr auf der Autobahn und bei überörtlichen Einsätzen gefordert. Dementsprechend wurde die Ausrüstung der Wehr vorangetrieben. Neben einem neuen Löschgruppenfahrzeug LF 8 von Ford wurde 1960 das erste Tanklöschfahrzeug TLF 8 von Borgward angeschafft. Es wurde von Bürgermeister Wilhelm Stichmann mit den Worten: “Hiermit übergebe ich Euch das erste Tanklöschfeuerzeug!“ in Dienst gestellt.
1965 feierte die Wehr ihr 75-jähriges Jubiläum mit Tanz auf zwei Sälen, Kreisfeuerwehrtag und Feuerwehrwettbewerben. Bürgermeister Hannes Wichern übergab der Wehr eine neue Tragkraftspritze.
Im folgenden Jahr trat Gemeindebrandmeister Wilfried Burgdorf in den Ruhestand. In seiner Abschiedsrede ermahnte er die Wehr, die Ausbildung bei all’ der modernen Technik nicht zu vernachlässigen:
„Wichtig ist das Gerät.
Wichtiger noch ist die Hand, die das Gerät bedient.
Am wichtigsten jedoch ist der Geist, der diese Hand regt.“
Zum neuen Gemeindebrandmeister wählte die Wehr Wilhelm Drösemeyer. Im gleichen Jahr wurde der Sittenser Kamerad Wilhelm Seedorf vom Kreisbrandmeister als neuer Unterkreisbrandmeister für die Börde Sittensen eingesetzt.
In den nächsten Jahren war die Wehr nicht untätig. Das Feuerwehrhaus wurde in Eigenleistung vergrößert, um Platz für ein neues Löschgruppenfahrzeug LF 8 schwer zu schaffen. Aus der eigenen Kameradschaftskasse kaufte sich die Wehr 1969 ein gebrauchtes Bundeswehrfahrzeug auf einem Borgward-Fahrgestell mit Allradantrieb und baute es in vielen Arbeitsstunden zu einem Schlauchwagen SW1000 um. Der neue Bolide wurde liebevoll auf den Namen „Feuriger Elias“ getauft.
Auch die Ausrüstung zur Leistung technischer Einsätze wurde weiter ausgebaut. Krad, Hilfsrüstwagen und Geräteanhänger und zahlreiches weiteres Equipment wie Rettungsschere und Hebekissen wurden angeschafft und stellten bei zahlreichen Einsätzen ihren Wert unter Beweis.
Durch die Kommunalreform Mitte der 70er Jahre kam es auch zu Änderungen im Bereich der Feuerwehr. Die Gemeindebrandmeister der Feuerwehren auf dem Gebiet der Börde Sittensensen wurden zu den heutigen Ortsbrandmeistern. Die Aufgaben des Brandschutzes wurden der Samtgemeinde Sittensen übertragen. Den Brandschutz übernahmen fortan die elf Ortsfeuerwehren der Samtgemeinde unter der Leitung des neuen Gemeindebrandmeisters Wilhelm Seedorf. Für die Samtgemeinde wurde eine neue, einheitliche Feuerwehrsatzung beschlossen.
Da der Platz im Feuerwehrhaus in der Königshofallee aus allen Nähten platzte wurde im Kampweg ein neues gebaut und 1978 feierlich eingeweiht.
Ortsbrandmeister Wilhelm Drösemeyer mit dem Fahrzeugpark vor dem neuen Feuerwehrhaus 1978. Von links nach rechts: Schlauchwagen SW 1000, Hilfsrüstwagen, Trockenlöschanhänger, Löschgruppenfahrzeug LF 8, Rettungsanhänger, Tanklöschfahrzeug TLF 16/25, Krad.
Eine schwere Krankheit zwang Wilhelm Drösemeyer 1984 dazu, das Amt des Ortsbrandmeisters niederzulegen. Sein Nachfolger wurde Malermeister Gottfried Henkis, neuer Stellvertreter wurde Horst Kollecker.
Die Gerätschaften des Hilfsrüstwagens kamen ein ums andere Mal an ihre Grenzen. Der Landkreis ersetzte ihn daraufhin 1987 durch einen neuen Rüstwagen RW 1.
1990 jährte sich die Gründung der FF Sittensen zum 100. Mal. Am letzten Augustwochenende wurde dieses Jubiläum mit einem dreitägigen Fest am Mühlenteich begannen. Höhepunkt des Festaktes war der Kommersabend am Samstagabend, bei dem der Wehr ein neues Fahrzeug übergeben wurde. Das vorhandene Löschgruppenfahrzeug LF 8s war für die Aufgaben der Wehr nicht mehr zeitgemäß. Es verfügte weder über einen eingebauten Wassertank noch über einen Hilfeleistungssatz. Dieser wurde auf einem Anhänger hinter dem Tanklöschfahrzeug mitgeführt. Auf dem neuen Fahrzeug, ein Löschgruppenfahrzeug LF 16 mit einem 1200l fassenden Wassertank, konnten diese Geräte problemlos mitgeführt werden. Das zum Kaufpreis von rund 250.000 DM von der Samtgemeinde angeschaffte Fahrzeug wurde in den folgenden Jahren als Allrounder bei praktisch jedem Einsatz eingesetzt und verrichtet noch heute seinen Dienst.
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